Kostensteigerungen in Preisen abbilden

Aktuell kennen Preise nur eine Richtung – nach oben. Neben den in der Wahrnehmung sehr präsenten Papier- und Energiepreisen steigen auch die Einkaufskosten für zahlreiche andere Materialien und Rohstoffe. Höchste Zeit, sich bei der Preisgestaltung nicht nur auf das Bauchgefühl zu verlassen.

Oftmals werden von Betrieben einmal ermittelte oder vom Softwarelieferanten eingespielte Kostensätze ab und zu nach Bauchgefühl angepasst. Bilden diese Kostensätze aber überhaupt noch die explodierenden Kosten ab? Ist es dem Vertrieb, den Auftragsmanagern und der Kalkulation klar, welche Preissteigerungen berücksichtigt werden müssen? Kostensätze dürfen nicht nur als Rechenhilfe oder Annäherungswerte für die Kalkulation dienen, sondern sind ein starkes Controllinginstrument. Um dieses nutzen zu können, müssen Kostensatzbestandteile und -treiber bekannt und transparent sein.

Fakt: Viele wichtige betriebliche Entscheidungen bauen auf falschen Erkenntnissen auf!

Drei Punkte zur Überprüfung der Kalkulation:

  1. Der erste Schritt ist die Überprüfung des Kostenstellengerüsts. Ist es noch aktuell? Wie werden Leistungen in Bereichen wie Lagerhaltung und Handelswarenverkauf und andere spezielle Services abgebildet? Wie wird der Versand berücksichtigt, wie der Fuhrpark?
  2. Der zweite Schritt betrifft die Kostenstruktur. Werden die einzelnen Kostenarten erfasst, bewertet, geplant und Kostenstellen zugeordnet?
  3. Im dritten Schritt steht die Ermittlung der vorhandenen Kapazitäten. Die Produktionsstunden hängen vom verfügbaren Personal ab und müssen die betrieblichen Realitäten abbilden.

Diese drei Punkte bilden die Basis zur Ermittlung eines Kostensatzes. In der Praxis kommen betriebsindividuelle Faktoren hinzu, die eine detaillierte Kostensatzbestimmung beeinflussen und Rückschlüsse auf einzelne Kostenbestandteile sowie den Vertriebs- und Verwaltungsaufwand erlauben. Deckungsbeiträge, Gewinnbringer und Kostenfresser lassen sich zielgenau ermitteln und bilden die Grundlage für Rationalisierungspotentiale und Reduzierung von Schwachstellen. Denn: Nur wer seine Kosten kennt, kann sie auch steuern!

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